Das Herzstück jeder Bachelorarbeit – Die Gliederung

Hat man das Thema für die eigene Bachelorarbeit endlich gefunden, neigt man zu dem Gedanken, die gröbste Arbeit sei bereits geschafft und jetzt kann in der Bibliothek munter drauf losgelesen werden. Dabei steht die schwierigste und gleichzeitig wichtigste Aufgabe jeder wissenschaftlichen Arbeit noch bevor: Das Selektieren und Ordnen seiner Gedanken entlang eines roten Fadens der Bachelorarbeit, also die Konzeption einer Gliederung. Die Gliederung ist das Herzstück jeder wissenschaftlichen Arbeit. Sie ist später nicht nur das Inhaltsverzeichnis deiner Bachelorarbeit und legt damit die Struktur des Textes fest, sondern an ihr hangelt sich auch die eigene Argumentation entlang.  Gleichzeitig muss die Gliederung zur Fragestellung der Arbeit passen und im Laufe der Argumentation Ergebnisse für das Fazit liefern. Das Beachten all dieser Punkte bereitet vielen Studenten Schwierigkeiten. Da kann man schnell ins Schwitzen geraten, wenn der Betreuer der Bachelorarbeit bis zum nächsten Treffen mal eben eine aus dem Ärmel geschüttelte Gliederung auf dem Tisch liegen haben will. Beachtet man allerdings einige Punkte, wird die Gliederung zum Leitfaden für deinen Text und du kannst in wenigen Tagen eine wissenschaftliche Arbeit verfassen.

Vom Thema der Bachelorarbeit zur Gliederung  

Es gibt verschiedene Herangehensweisen, um die passende Gliederung für das Thema seiner Bachelorarbeit zu finden. Im Mittelpunkt der Gliederung sollte stets der Brennpunkt der Arbeit stehen, um den sich die einzelnen Kapitel anordnen und eine schlüssige Argumentation ergeben. Doch wie lege ich Kapitel für meine Arbeit fest und wie schaffe ich es, diese sinnvoll anzuordnen? Oberbegriffe können helfen, sich die einzelnen Kategorien seiner Bachelorarbeit zu verdeutlichen und diese voneinander abzugrenzen. Eine Hierarchisierung dieser Oberbegriffe kann anschließend helfen, Ober- und Unterkapitel der Bachelorarbeit festzulegen. Hat man die verschiedenen Kategorien der Arbeit erstmal festgelegt, steht man vor dem Schritt der sinnvollen Anordnung der einzelnen Themen. Eine Visualisierung durch eine Mindmap ist in dieser Strukturierungsphase sehr wirkungsvoll. Im Mittelpunkt jeder Mindmap sollte der Brennpunkt der Arbeit, also das Thema oder die Fragestellung stehen, an der das Gliederungsgerüst aufgespannt wird. Einige Themen eignen sich als eigenes Kapitel, unter dem mehrere Unterkapitel gefasst werden können. Andere Themen erweisen sich möglicherweise als isoliert und wieder andere Themen sind für die Bearbeitung der Fragestellung nicht so entscheidend, wie zunächst gedacht und sollten außen vor gelassen werden.

Welches ist das richtige Gliederungsmodell für meine Bachelorarbeit?

Googelt man nach Gliederungen im Internet, stößt man auf unzählige verschiedene Gliederungsmodelle. Doch welches der schier unendlichen Modelle passt für mein Thema? Sollte ich eher chronologisch oder doch lieber systematisch vorgehen? Wäre für mein Thema eine Relationsgliederung oder eine Ursache-Wirkung-Gliederung die richtige? Generell kann man sagen, dass die chronologische und die systematische Gliederung die am vielfältigsten nutzbaren Gliederungsmodelle für wissenschaftliche Arbeiten sind. Bei Themen mit einer zeitlichen Entwicklung sollte man eher an eine chronologische Gliederung denken. Themen, bei denen eine gleiche Gewichtung der einzelnen Punkte vorliegt, sollten eher in Form einer systematischen Gliederung aufgearbeitet werden. Sicherlich hilft es beim Konzeptionsprozess jedoch, sich von den klassischen Gliederungsmodellen die das Internet auflistet zu lösen und selbst kreativ zu werden. Als Maßstab sollte lediglich die klassische Einteilung der Gliederung in Einleitung, Hauptteil und Fazit gelten, wobei die Einleitung und das Fazit jeweils zehn Prozent, der Hauptteil achtzig Prozent des Textes ausmachen sollten. Der Hauptteil kann dann individuell und Fachrichtungsspezifisch gestaltet werden: Für eine Bachelorarbeit in Chemie eignet sich vielleicht eine sehr faktenorientiert aufgebaute Gliederung, eine Arbeit in Germanistik kann möglicherweise eine Art Geschichte erzählen. Solange die Argumentation einer logischen Abfolge folgt, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Ein Schwenk im Thema der Bachelorarbeit – Muss ich meine Gliederung anpassen?

Thema und Fragestellung der Bachelorarbeit sind meist nicht in Stein gemeißelt und müssen während des langen Arbeitsprozesses durch neue Erkenntnisse manchmal verändert oder neu ausgerichtet werden. Nicht selten ändert sich dadurch auch der rote Faden der Bachelorarbeit. Jetzt sollte auch über Veränderungen in der Gliederung nachgedacht werden, da diese schließlich den roten Faden und die Argumentation der eigenen Arbeit bestmöglich unterstützen soll. Auch wenn sich dies alarmierend anhört, ist es ein ganz normaler Punkt in jedem Arbeitsprozess. Denn eine gute Gliederung entwickelt und verändert sich im Schreibprozess einer wissenschaftlichen Arbeit. Die Überarbeitung fällt auch meist nicht so gravierend aus, wie es sich im ersten Moment scheinbar anhört. Bei kleinen Änderungen im Thema oder einer neuen Schwerpunktsetzung reicht es oft aus, wenn man einzelne Punkte der Gliederung umstellt oder auf die veränderte Fragestellung ausrichtet. Oft ergeben sich nur in einigen Teilen der Arbeit Änderungen und viele Kapitel der ursprünglichen Arbeit bleiben von den Veränderungen unberührt. Man sollte sich nicht zu sehr an seinen ersten Gliederungsentwurf klammern und für Veränderungen offen sein.